Smart mobility boomt in Rom

Die engen italienischen Altstädte sind prädestiniert für elektrische Fortbewegungsmittel

Die Entdeckung der smart mobility könnte den Verkehr in den italienischen Altstädten revolutionieren. Insbesondere in der verstopften Metropole Rom tragen die Elektro-Vehikel dazu bei, die Schadstoffe und Lärmbelästigung zu reduzieren und gleichzeitig die Mobilität zu gewährleisten. Archäologische Schätze haben bisher den Ausbau der Metro verhindert und Busse passen kaum durch die engen Gassen.

Uber hat Rom mit 2500 knallroten e-bikes bestückt

Immer mehr E-Tretroller, E-Bikes und E-Mopeds erobern die Straßen und Fußgängerzonen. Auf Hoverboards und Monowheels surren Büroangestellte lautlos mit fliegender Krawatte durch die Parks in die Altstadt – und belächeln das Stop-and-Go der Autolawinen. Angesichts des neuen Booms hat das Verkehrsministerium nun zum 1. Januar 2020 Verkehrsregeln für die neuen umweltfreundlichen, aber nicht ungefährlichen Flitzer aufgestellt. Die Kommunen sind aufgefordert, sie Straßen entsprechend zu beschildern. Wichtigste Errungenschaft ist die Gleichstellung der beliebten E-Tretroller mit Fahrrädern: Es bedarf kein Führerschein oder Versicherung. Helmpflicht besteht nur für Minderjährige. Die Elektrogefährte dürfen überall in der Altstadt zirkulieren und auf den Straßen mit Tempolimit 30km/h sowie auf Radwegen. Bürgersteige sind off-limits. Die zugelassene Geschwindigkeit ist auf 20 km/h beschränkt.

Für E-Tretroller (monopattini elettrici) von max. 500 Watt sowie Segway:

  • Beide Gefährte sind auf Radwegen und Radfahrstreifen (Tempolimit 20 km/h), in Fußgängerzonen (Tempolimit 6 km/h) erlaubt sowie auf Straßen der Tempo-30-Zone (z. B. Altstadt)
  • es besteht zwar keine Helmpflicht für Volljährige, der Helm wird aber als Schutz empfohlen
  • bei Dunkelheit ist das Tragen einer Leuchtweste obligatorisch, ferner müssen die Fahrzeuge mit Hupe und Vorder- und Rücklicht ausgestattet sein
  • es besteht keine Versicherungspflicht
  • die Fahrer müssen mindestens 14 Jahre alt sein
  • Nur der private E-Tretroller (nicht die Leih-Geräte) darf in öffentlichen Bussen, Tram und Metro mitgenommen werden

Für Hoverboard und Monowheel:

  • Nur in Fußgängerzonen erlaubt (Tempolimit 6 km/h)
  • Mitnahme in öffentlichen Bussen, Tram und Metro

Revolution der E-Scooter

Größter Beliebtheit erfreuen sich neuerdings die E-Scooter, monopattino elettrico genannt. Gleich vier Anbieter Helbiz, Lime, Bird und Dott haben jeweils 1000 elektrische Tretroller der letzten Generation (Segway G30 Max) im Zentrum bereitgestellt. Sie können minutenweise (1€ Start, 15-19 Cent die Minute) oder auch zum festen Monatstarif (Helbiz) für 30€ gemietet werden. Das Abo gestattet täglich Fahrten in unbegrenzter Anzahl für eine maximale Dauer von 30 min. Zwischen zwei Fahrten müssen jedoch mindestens 20 Minuten vergehen. Die Parkzonen der GPS-überwachten Roller sind streng geregelt, daher sollte stets der Batteriestand im Auge behalten werden (max. Reichweite 40-48 km). Nicht abstellen darf man die Scooter zum Beispiel auf den Altstadtplätzen wie dem Campo de‘Fiori oder in den eleganten Einkaufsstraßen um die Spanische Treppe.

Wichtig: Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein, benötigen ein Android-Smartphone oder iPhon, auf das Sie die kostenlose App laden. Bezahlt wird je nach Anbieter mit Kreditkarte oder Debitkarte. Die App zeigt Ihnen, wo das nächste dockless-Gefährt steht. Achten Sie darauf, dass die Batterie beim Start mindestens 30 Prozent Ladung anzeigt. Es besteht weder Helm- noch Führerscheinpflicht. Wer auf den Helm nicht verzichten will, muss auf die Fahrradverleih-Geschäfte (z.B. bici baci) ausweichen. Diese verleihen auch an Minderjährige ab 14 Jahre. Der Parkradius der Jump-Bikes ist größer als der von Greta-Bikes/Scooter. Wenn Sie bis ins EUR fahren oder eine Radtour auf der Via Appia Antica machen möchten, mieten Sie Jump. Wer außerhalb der angezeigten Zone parkt, muss 25€ Aufschlag bezahlen!

E-Motoscooter: Die E-Mopeds (50cc) des spanischen Anbieters Cooltra sind höchst effizient und relativ günstig (29 Cent pro Minute, kann auch tage- oder monatsweise gemietet werden), also eine gute Alternative zu den öffentlichen Verkehrsmitteln. Sie sind leicht zu bedienen. Ungeübte Fahrer sollten sich aber nicht während der rush hour in den Verkehr stürzen. Für den Beifahrer gibt es einen Extrahelm. Man benötigt einen Führerschein (A, B, C, oder D) und eine Kreditkarte (www.ecooltra.com). Cooltra vermietet auch die schnelleren Motoscooter (125cc).