Italien vor der Schicksalswahl

Katholiken politisch gespalten

(explizit.net/zenit.org) Rom.- Diesen Sonntag und Montag sind Parlamentswahlen in Italien. Nach der dreizehnmonatigen Technokratenregierung unter der Führung des Wirtschaftsexperten Mario Monti soll über die weitere Zukunft des krisengeschüttelten Landes entschieden werden. Laut Aussagen der Bürger sei der durch den vorzeitigen Rücktritt Montis vor Weihnachten extrem kurz ausgefallene Wahlkampf der turbulenteste und unwürdigste in der Geschichte Italiens. „Italien vor der Schicksalswahl“ weiterlesen

Todesstrafe fördert Gewalt in der Gesellschaft

In Rom Auftakt zur weltweiten Kampagne gegen die Todesstrafe

Dass ausgerechnet das Kolosseum in Rom, in dem einst blutige Kämpfe und Hinrichtungen stattfanden, zum Mahnmal gegen die Todesstrafe mutieren würde, ist eine ungeahnte Wendung in seiner Geschichte. In dem antiken Amphitheater wurde heute vor genau zehn Jahren zum ersten Mal ein Licht als symbolisches „Zeugnis des Lebens“ entzündet. Es entstand eine Art Lichterkette durch die Nachahmung von einer handvoll weiterer Städte, die ihre wichtigsten Gebäude beleuchteten. Die Botschaft sollte überall sichtbar sein: die Forderung nach Abschaffung der Todesstrafe! „Todesstrafe fördert Gewalt in der Gesellschaft“ weiterlesen

„Die katholische Kirche? Zu reich und zu still!”

Ein Pamphlet von Jesuitenpater Bartolomeo Sorge über die katholische Kirche in Italien

„Das Evangelium verlangt mehr Prophetie. Hoffen wir, dass das Jahr des Glaubens die unvollendet gebliebenen Reformen wieder aufnimmt.“

Diese kritische Bestandsaufnahme zum 50. Jahrestag des Zweiten Vatikanischen Konzils kommt aus dem Munde eines Jesuiten, sozusagen aus dem Inneren der Kirche. Pater Bartolomeo Sorge spricht vielen engagierten italienischen Katholiken aus dem Herzen. Das zeigen die enthusiastischen Leserkommentare zu seinem Artikel, der vergangene Woche in der Zeitschrift Famiglia Cristiana erschienen ist.

„„Die katholische Kirche? Zu reich und zu still!”“ weiterlesen

Das neue iPhone 5 von Apple: technologischer Rassismus?

Italienische Bischofskonferenz warnt vor neuer sozialer Ungleichheit durch Prestigeobjekte der Kommunikationstechnologie

(explizit.net) Apple ist unbestritten Trendsetter in der Kommunikationstechnologie. Es vergeht kein Jahr, in dem der ‚angebissene Apfel’ nicht irgendeine Neuheit auf den Markt lanciert, die als große Revolution gefeiert wird, als entscheidender Fortschritt in der Geschichte der Menschheit. Die dem neuen Produkt vorangestellte raffinierte Werbestrategie verbreitet den Glauben, dass man nur mit den neuesten Geräten in der Welt des Social Network Schritt halten kann. Wer teilhaben will an den neuen Kommunikationsformen, „muss“ das jüngst entwickelte Smartphone oder Tablet besitzen. „Das neue iPhone 5 von Apple: technologischer Rassismus?“ weiterlesen

Der italienische Patient

Aus katholischen Reihen Kritik an Montis Sparpolitik

(explizit.net) Die Vorschusslorbeeren von Premier Mario Monti und seinem Technokraten-Kabinett sind zwar nicht gänzlich aufgebraucht, dennoch macht sich unter den italienischen Katholiken langsam Unmut breit. Es ist der schon im März angekündigte Wachstumsplan, der nicht in Gang kommen will und das Vertrauen in die Fähigkeiten der Regierung schwinden lässt. Stattdessen spürt das Land immer stärker die Auswirkungen des rigiden Sparkurs und der Rezession. „Der italienische Patient“ weiterlesen

Die Tore zum Business-Paradies

Italienischer Unternehmer vererbt der Kirche 1,7 Milliarden

(Vaticanista) Als letzte Woche das Testament von Michelangelo Manini eröffnet wurde, muss Kardinal Carlo Caffarra schier der Schlag getroffen haben. Ausgerechnet sein Erzbistum von Bologna soll alleiniger Erbe des Hauptaktionärs der multinationalen Gruppe FAAC sein! Geschätztes Vermögen: 1,7 Milliarden Euro. Wie die Kirche zu diesem Geldsegen kommt, konnte sich keiner der Anwesenden zunächst erklären. Der Wunsch, Familienbesitz und Geschäftsleitung der Kirche nach dem Ableben anzuvertrauen, hat Manini zwanzig Jahre lang als Geheimnis gehütet, gut verschlossen in seinem handgeschriebenen Testament, das ein befreundeter Notar aufbewahrte. Erst als der gerade fünfzigjährige Firmenchef am 17. März an einem Krebsleiden verstarb, wurde das Geheimnis gelüftet. Und die Nachricht schlug wie eine Bombe ein! „Die Tore zum Business-Paradies“ weiterlesen

Der Gott der Lega Nord

Die Partei und die katholische Kirche in Italien

(Vaticanista).- Eine kritische Bestandsaufnahme über die Werte der italienischen Partei Lega Nord ist gerade in Italien in Buchform erschienen. Kann man gläubiger Christ sein und gleichzeitig die xenophobe Partei Lega Nord wählen? Wie vertragen sich das Gebot christlicher Nächstenliebe mit den Hassparolen gegen Farbige, Zigeuner und süditalienische Landsleute? Wie kann man für das Kreuz in den Schulzimmern eintreten und im selben Atemzug dafür plädieren, dass Obdachlose aus den Stadtzentren vertrieben werden, illegalen Ausländern medizinische Hilfe verweigert und auf tunesische Flüchtlingsboote geschossen wird?

„Der Gott der Lega Nord“ weiterlesen

Die bitteren Lorbeeren der Liebe

Valentinstag mit Bernini in Rom

ROM, 14. Februar 2012. – Wäre die Marmorskulptur „Apoll und Daphne“ von Lorenzo Bernini nicht schon vor knapp vierhundert Jahren entstanden, könnte man sie glatt für einen modernen Werbegag zum Valentinstag halten. Was eignet sich besser für den zum Business verkommenen Festtag der Verliebten als eine ironische Auseinandersetzung mit leiblichen Liebesgelüsten? Das marmorne Götterpaar ist jedenfalls zu einer beliebten Pilgeretappe für römische Liebespaare am Valentinstag geworden – neben dem Besuch der Reliquien des Heiligen in der Kirche S. Maria in Cosmedin versteht sich. „Die bitteren Lorbeeren der Liebe“ weiterlesen

Muslime und Christen – Erfahrung aus der Geschichte für eine friedliche Zukunft

Neues Buch von Samir Khalil Samir mit Michaela Koller

ROM, 5. Dezember 2011 (ZENIT.org).- Islamisierung und Islamfeindlichkeit sind die Eckpunkte in einem weiten Diskussionsfeld, das sich durch das Erstarken der muslimischen Religion und Kultur in Europa eröffnet hat. Auf der einen Seite steht eine multikulturelle und laizistische Gesellschaft, in der christlicher Glaube und Brauchtum immer mehr an Kontur verlieren, auf der anderen Seite eine starke islamische Identität, die teils radikale Züge annimmt und die Kultur des Okzidents kategorisch ablehnt. Viele Christen schauen mit Besorgnis auf dieses Panorama der verhärteten Fronten, das sich vor allem seit den gewaltsamen Übergriffen auf Christen in Ägypten und anderen Teilen des Nahen Ostens abzeichnet. Sie fragen sich, was aus der eigenen Religion in Europa wird und wie sie den Muslimen begegnen sollen. „Muslime und Christen – Erfahrung aus der Geschichte für eine friedliche Zukunft“ weiterlesen