Vatikanische Museen: Wo die Blinden sehen lernen

Pioniere in Museumsdidaktik

Die Wahl von Antonio Paolucci zum Direktor der Vatikanischen Museen hatte Papst Benedikt XVI. vor drei Jahren wohlbedacht getroffen. Lange Zeit standen die gewaltigen Kunstgalerien der Pontifices im Ruf nur mehr aus der Vergangenheit zu zehren. Man betrachtete es als nicht nötig, die vor allem nach dem Museumskonzept des 19. Jahrhunderts aufgestellten antiken Statuen, Büsten und Gemälde, didaktisch dem Besucher besonders aufzubereiten oder wenigstens ausführlicher Beschriftungen anzubringen. Der Besucherstrom floss ohnehin mehr als reichlich. „Vatikanische Museen: Wo die Blinden sehen lernen“ weiterlesen

Dunkle Wolken über Lampedusa

Kirche besorgt über Situation der Flüchtlinge in Italien

Die Kirche zeigt sich besorgt über die Flüchtlingswelle, die seit Anfang des Monats Lampedusa überflutet. Als südeuropäischer Vorposten und nur 110 km von der tunesischen Küste entfernt, ist diese winzige Insel seit jeher erste Anlaufstation für Bootsflüchtlinge aus Nordafrika. In den letzten zwei Wochen sind über 5000 Menschen dort gelandet, fast alles Männer, darunter auch einige hundert Minderjährige. Die Immigranten stammen mehrheitlich aus Tunesien, dessen Küstengrenzen durch die Wirren nach dem Regierungssturz undicht geworden sind. „Dunkle Wolken über Lampedusa“ weiterlesen

Frauen in Bella Italia: Wir sind keine Handelsware

Landesweit Demonstrationen für Rechte und Würde der Frau

Zahlreiche Katholiken schlossen sich gestern den landesweiten Protesten gegen das sexistische Frauenbild an, das durch die Skandale des Premiers und das italienische Fernsehen vermittelte wird. Unter dem Slogan „Für die Würde der Frau“ fanden in über 230 Städten Kundgebungen, Lesungen und Flashmobs auf Plätzen und vor Regierungsgebäuden statt. Zu der Initiative hatten im Internet unabhängige Familien- und Frauenverbänden sowie weibliche Prominenz aus der Kulturszene aufgerufen. Die Organisatoren sprechen von über einer Million Teilnehmer. „Frauen in Bella Italia: Wir sind keine Handelsware“ weiterlesen

Tod’s rettet Wahrzeichen von Rom

Schuh-Mogul finanziert Restaurierung des Kolosseum

„Wenn das Kolosseum fällt, fällt auch Rom, und wenn Rom fällt, fällt die ganze Welt.“

Würde man den berühmten Vergleich des Benediktinermönchs Beda Venerabilis aus dem 8. Jahrhundert als triste Prophezeiung deuten, müssten sich nicht nur die römischen Stadtväter ernsthafte Sorgen machen: Für den mittelalterlichen Gelehrten war das Kolosseum als prächtigstes unter den antiken Amphitheatern höchster Ausdruck von Weltzivilisation und dessen Verfall Vorzeichen des Untergangs des westlichen Abendlandes. „Tod’s rettet Wahrzeichen von Rom“ weiterlesen

Scheidung auf Italienisch

Langzeitehen werden künftig nicht mehr automatisch zivilrechtlich annulliert

ROM, 28. Januar 2011.- Mit dem Grundsatzurteil des italienischen Revisionsgerichts von letzter Woche (Urteil 1343/2011) ist eine wichtige Änderung in dem zivilrechtlichen Eheannullierungsverfahren herbeigeführt worden. Zukünftig werden von der katholischen Kirche annullierte Langzeitehen nicht mehr automatisch auch vom italienischen Zivilgericht annulliert. „Scheidung auf Italienisch“ weiterlesen

Berlusconi und Italien: Ein Land vor dem moralischen Abgrund

Heiliger Stuhl appelliert an Moral und Rechtsverständnis der italienischen Regierung

ROM, 21. Januar 2011.- Es ist bekannt, dass sich der Vatikan in die Belange der italienischen Politik nur dann einmischt, wenn sie bestimmte Themen berührt, die der Kirche sehr am Herzen liegen. Dazu gehören in erster Linie Familie, Abort, Euthanasie, Bioethik, aber auch Ausländer- und Sozialpolitik. Nur äußerst selten kommentiert der Heilige Stuhl Skandale von Regierungsmitgliedern und Institutionen, die seit jeher die politische Landschaft Italiens kennzeichnen. Möglicherweise soll seine neutrale Haltung verhindern, dass er zwischen die Fronten der bis aufs Blut streitenden rechten und linken Parteiblöcke gerät und seine Position instrumentalisiert wird. „Berlusconi und Italien: Ein Land vor dem moralischen Abgrund“ weiterlesen

Die neuen Unsichtbaren

Neugeborenes im Stadtzentrum von Bologna erfroren

ROM, 12. Januar 2011 (ZENIT.org).- Kann im 21. Jahrhundert ein eben zwanzig Tage altes Kind in den Geschäftsstraßen einer reichen Metropole erfrieren, ohne dass dies ein Bürger bemerkt? Nicht etwa in irgendeinem anonymen Hauseingang versteckt, sondern unter den eleganten Laubengängen der Piazza Maggiore, die für das Feuerwerkspektakel an Sylvester fünfzehntausend Menschen gesehen hatte. Das fragen sich in diesen Tagen die Einwohner von Bologna. Eine Stadt ist unter Schock. „Die neuen Unsichtbaren“ weiterlesen

Papst tauft 21 Neugeborene in der Sixtina

ROM, 10. Januar 2011 (ZENIT.org).- Bei 21 Neugeborenen hätte es schnell zu einem Schreikonzert ausarten können. Aber die Spendung des Taufsakraments in Sixtinischen Kapelle durch Benedikt XVI. verlief gestern morgen ruhig und ohne Zwischenfälle ab. Mit sicherer Hand übergoss er die Häupter der kleinen Erdenbürger mit dem geweihten Wasser aus dem extra für diesen Anlass aufgestellten silbernen Taufbecken. „Papst tauft 21 Neugeborene in der Sixtina“ weiterlesen