Zweiter Tag des Konklave. Rom noch ohne Papst

Schwarzer Rauch auch für den zweiten und dritten Wahlgang

Vatikanstaat.-  Bereits zwanzig Minuten vor 12 Uhr stieg erneut schwarzer Rauch aus dem Schornstein der Sixtina auf. Das bedeutet, dass sowohl im zweiten wie im dritten Wahlgang keine Zweidrittelmehrheit gefunden wurde. Es wurden die Stimmzettel beider Wahlgänge zusammen verbrannt. Damit bewahrheiten sich die Einschätzungen der Kommentatoren, dass es mehrere mögliche Kandidaten gibt und ihre Parteigänger zunächst in Gruppen sondiert werden. Die Spannung steigt nun für den Nachmittag, an dem zwei weitere Wahlgänge vorgesehen sind.

Schwarzer Rauch aus dem Schornstein der sixtinischen Kapelle
Schwarzer Rauch aus dem Schornstein der sixtinischen Kapelle

Trotz ungemütlichem Dauerregen strömen seit Beginn des Konklaves viele Gläubige mit Regenschirm und Cape bewaffnet auf den Petersplatz, der sich zur Mittagszeit füllte. Besonders zahlreich scheinen Brasilianer und andere Südamerikaner vertreten, angezogen von ihrem Favoriten, dem Kardinal Odilo Scherer aus Sao Paulo, einem der „papabili“ dieses Konklaves. Auch amerikanische Katholiken werben mit Transparenten „Dolan for Pope“ für ihren newyorker Erzbischof Kardinal Timothy Dolan. Am stärksten natürlich ist die Gruppe Einheimischer, Stadtrömer und aus ganz Italien Angereiste. Der italienische Favorit ist eindeutig Kardinal Angelo Scola, den viele bereits als Papst feiern, obwohl auch viele italienische Katholiken einem ausländischen Pontifex nicht abgeneigt gegenüber wären, wie die Landespresse einheitlich verkündet. Nach Auskunft der Kommune sollen sich fast 1000 Sicherheitskräfte auf dem Petersplatz und der Umgebung befinden, natürlich in Vorbereitung auf den Moment, wenn der Kardinalprotodiakon Jean-Louis Tauran in der Benediktionsloggia erscheinen wird, um den Namen des Erwählten zu verkünden.