Der Weg in die Freiheit

Pilgern statt Gefängnisstrafe: ein Experiment

(Vaticanista).- Franco plagt sein rechter Fuß bei jedem Schritt. Eine Blase hat sich an der Ferse gebildet. Kein Wunder, er ist weder gewohnt 25 km am Tag zu laufen noch dicke Wanderschuhe zu tragen. Auch Nicola lässt sich stöhnend auf einem Stein am Wegrand nieder und zieht den schweren Rucksack von den schmerzenden Schultern. Es ist die erste Pause, seitdem sie vor vier Stunden von Radicofani, einem märchenhaft gelegenen Städtchen bei Siena, aufgebrochen sind. Sechs Tage und insgesamt 168 km Fußmarsch liegen vor ihnen. „Der Weg in die Freiheit“ weiterlesen

Acqua Nostra

Italienische Bischöfe befürworten lautstark Referendum

Der Chor ist einstimmig. Aus fast allen Diözesen des Landes ertönt der Aufruf zur Beteiligung an dem Referendum, das für das kommende Pfingstwochenende vorgesehen ist. Am 12. und 13. Juni sollen die italienische Bürger über vier grundlegende Fragen abstimmen: über die Privatisierung und Kostengestaltung der Wasserversorgung, über den Wiedereinstieg in die Kernenergie und das Gesetz zur „legitime Verhinderung“. Es handelt sich um ein abrogatives Referendum, das heißt einen Volksentscheid zur Aufhebung der von der aktuellen Mitte-Rechts-Regierung Silvio Berlusconis verabschiedeten Gesetzen. „Acqua Nostra“ weiterlesen

Kein Land in Sicht

Italien: Prekäre Aufnahmesituation für Asylsuchende

Der Flüchtlingsstrom aus Nordafrika reißt nicht ab. Durchschnittlich im Fünf-Tage-Rythmus stranden ganze Konvois von seeuntauglichen Fischkuttern voll gepfercht mit Menschen auf Lampedusa, dieser winzigen italienischen Insel vor der tunesischen Küste. Das 2007 eingeweihtes Aufnahmezentrum Contrada Imbriacola (CSPA)  liegt abseits des Hafenstädtchens am Ende einer Straße vor der schroffen Felsküste.

Die Brandspuren der Revolte von Insassen vor zwei Wintern sind längst getilgt. Die blendend weiß gestrichenen Wohnkomplexe für achthundertvier Personen wirken freundlich und sauber von Außen, zumindest einladender als die benachbarte ehemalige Kaserne Loran, die zu einem sogenannten Zentrum zur Feststellung der Identität und Abschiebung notdürftig umgebaut wurde. Nach Berichten von Hilfsorganisationen sollen deren Zimmer voll mit durchgeschwitzten, fleckigen Matratzen sein, befänden sich die Sanitäranlagen sich im Hof, würde sich unter freiem Himmel gewaschen. „Kein Land in Sicht“ weiterlesen